Der Nieselregen störte eigentlich niemanden beim Jubiläumslauf in Hamburg.
Den Sieger Lucas Rotich aus Kenya nicht, der nach 2:07:17 mit persönlicher Bestzeit das Zielband durchlief, nicht die 15.000 Marathonläufer und –läuferinnen, die die schnelle und attraktive Hamburger Strecke genossen und schon gar nicht die 700.000
Zuschauer, die mit Begeisterung ihre Läufer unterstützten.
Beim Staffellauf gab es diese Jahr 2 neue Rekorde. 1.500 Staffeln, so viele wie nie zuvor, starteten am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr am Messegelände mittendrin im Pulk der Marathonläufer. Und für den zweiten sollten wir dann später selbst sorgen.
4 Läufer teilen sich die Distanz in unterschiedlichen Teilstücken und laufen die Strecke im Feld mit. Darunter einige erfolgreiche und prominente Sportler.
Arne Gabius, zur Zeit Deutschlands bester Marathonläufer, die Hamburger Athletin Mona Stockhecke, Bundestrainerin Kathrin Dörre-Heinig und Sonja Oberem, die 2 mal in Hamburg gewinnen konnte. Unser Ziel:
Wir wollen unter die Top 3 und Maik´s sensationelle 2:27:57 aus Leipzig unterbieten.
Unser Startläufer Stephan Bergermann war nicht wirklich begeistert davon, dass es an ihm war, den mit 16,3 km längsten ersten Abschnitt zu übernehmen.
„Viel zu lang für mich, aber wenn ihr mit 3:30 min/km zufrieden seid, dann mache ich das“, bot sich der Teamplayer 2 Tage zuvor an. Und legte einen furiosen Start hin.
Aus dem C-Block startend hatte er schon nach 2km das dichte Feld umlaufen und war mit der Elite der Frauen unterwegs. Am ersten Wechsel war nur das Team Haspa schneller als wir, Stephan und 2 weitere Läufer unterstützten sich in der Verfolgung.
Stig Rehberg machte sich mit ca. 70 sek. Rückstand auf die Verfolgung. Genau die richtige Herausforderung für den 2. der LM im Halbmarathon. Auf seinem 11,2km
langem Teilabschnitt lief er nicht nur die Lücke komplett zu, sondern ging kompromisslos in Führung. „ Ich bereite mich gerade auf die LM 10km Straße vor.
So ein Tempo stand heute eigentlich nicht auf meinem Trainingsplan. Das muß ich meinem Trainer jetzt irgendwie verkaufen.“ Nachdem er den Staffelchip an Tobi
übergeben hatte, schnappte Stig sich sein Rad, um seinen Trainingsparter Steffen Uliczka lautstark zu unterstützen.
Unser 2-facher Triathlonlandesmeister Tobi Melnyk hinkt nach eigenen Angaben mit der Laufform noch etwas hinterher. Auf seinen 5,4km war davon nichts zu merken.
„ Die Führung hat mich so angeknallt, das lief von ganz allein. Ich hab mich nicht einmal umgeguckt, ich wusste, den zerrauch ich heute, der hört mit dem Laufen auf !“
Zu unser aller Glück hat Klaas Franzen sich nicht an unsere Hochrechnung gehalten, sondern war schon vor der Zeit startklar.
„Hinter Tobi konnte ich niemanden mehr entdecken. Für mich war das heute ein Wettkampf, bei dem ich meine Gegner nicht einmal gesehen habe.“
Und auch die besten der Frauen hatten wir inzwischen hinter uns gelassen.
Klaas und Stig liefen zusammen über die Ziellinie (Tobi saß noch in der S-Bahn und Stephan wollte heute nicht einen Schritt mehr laufen).
Bei 2:23:45 blieb die Uhr stehen, neuer Streckenrekord für Teams !
Tausende Zuschauer, Livemusik und die ganz besondere Athmosphäre eines großen Stadtmarathons, das war ein großer Tag für unser Team.
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